Der erleuchtete Robert Gladitz

Als Erstes ein Link zu einer sehenswerten aktuellen ZDF Doku:

https://www.zdf.de/dokumentation/die-spur/coaching-bali-lebenshilfe-abzocke-100.html

Ich darf sehr wohl von mir sagen, dass ich einer der Ersten war, der über die Robert Gladitz – Abzocke berichtete. 🙂 Zu Beginn mag ja bei Gladitz und seinem Bruder Olli alles irgendwie nett und lustig ausgesehen zu haben. Die ersten Youtube Videos vom selbsternannten Business Coach entstanden an irgendeinem Strand. Er und sein Bruder (der filmte) hatten einen Plastiktisch direkt am Strand aufgebaut.

War es in Spanien oder Portugal? Keine Ahnung, habe ich vergessen.

Irgendwo lag eine Tomate auf dem Tisch herum und so nannte sich Robert der „digitale Tomatennomade“. So der erste Slogan des Geschäftsmodells.

Bei Robert dreht sich fast ausschliesslich alles über Social Media und das kam dann auch in den Videos zum Ausdruck. Man muss präsent sein, auch wenn dies manchmal bedeuten kann zu spammen. Zum Beispiel auf Facebook, wo er selber (Robert) in Rohkostforen für seine eigenen Inhalte / Links warb und als Spammer gebannt wurde. Dies berichtete der Tomatennomade stolz in einem seiner ersten Youtube Videos.

Alles drehte sich von nun an um das digitale Nomadentum und der erste Kurs sollte verkauft werden. Zusammengestellt von Robert in einer Berliner Airbnb Wohnung, in der er da hockte. Ein anderer kritischer Youtuber liess Robert dann hochgehen, in dem er zweifelsfrei darstellte, dass Robert Gladitz fast den gesamten Youtube Kurs von Youtube selber abgekupfert hatte und nun für circa 300 Euro unter die Kundschaft brachte. Youtube selbst bietet KOSTENLOSE Tipps für Creator und Gladitz machte die Inhalte zu Geld. All das, was Youtube umsonst anbietet.

Der zweite Coup war das sogenannte NETZWERK. Jeder Interessierte sollte per monatlicher Lastschrift an dieses von Robert Gladitz ins Leben gerufene Netzwerk Geld zahlen. Ein geringer Betrag, aber das läppert sich zusammen. Wobei keinerlei Leistungen für den monatlichen Beitrag erfolgen. Derselbe Youtuber, der Robert schon zuvor wegen des abkopierten Kurses hochgehen liess, machte nun darauf aufmerksame, dass Netzwerke für Youtuber etwas ganz Spezielles seien. Man kümmert sich um die Youtuber. Auch teilweise auf rechtlicher Basis. Man schneidet auch Inhalte und sei überhaupt so eine Art Management. Robert Gladitz aber bot dies nicht an. Laut eigenen Aussagen nach der Kritik gab er zu, nicht gewusst zu haben, was ein Netzwerk eigenlich sei. Was jedoch der Fall war: Man wollte damals etwas mehr als 30 Euro pro Monat abzocken. Für nichts. Und man glaubt es kaum: Es gab Gladitz – Jünger, die bereit waren, zu zahlen.

Wie dämlich kann man eigentlich sein? Nichts hinterfragen und geradewegs in den Abgrund.

Wer Kritik übt, der wird von allen Coaches abgekanzelt: Man sei ja nur neidisch, weil man selber nichts auf die Beine stellt und nur dumm labert. Man sei halt erfolglos und lebe sein Leben ohne Inhalte, Flexibilität und ohne dem angeblichen Ausstieg aus der Comfort Zone.

Es folgten weitere nutzlose Kurse. Diesmal für viel mehr Geld. Robert mietete sich immer wieder neue Airbnb Apartments. Vorwiegend in Berlin.

Der Youtube Kanal wurde zu einer Daily Soap, aber mit Business aufbauen hatte das alles nichts zu tun. Ich verstehe etwas von BWL und kenne auch Banken durch meine frühere Arbeit. Robert Gladitz allerdings weiss, wie er Leute über den Tisch ziehen bzw. manipulieren kann. Die Rohkost – und Veganerszene an erster Stelle.

Von wirtschaftlichen Zusammenhängen aber hat er keine Ahnung. Was man innerhalb der Coaching Szene tut: Sich vernetzen und gegenseitig Tipps geben. Wie, u.a., der Scammer Ka Sundance, den Robert öfters traf. Der selbsternannte Sundance, der in einem seiner mittlerweile gelöschten Videos zeigte, wie man ganz leicht ein Bankkonto in (war es?) Hongkong eröffnet. Soweit mir bekannt, war das „Sundance Unternehmen“ damals im US Bundesstaat Delaware angemeldet. Das Delaware, welches als beliebter Firmensitz für Scammer und Sonstige gilt. Gelegentlich wird von anderen Coach Scammern auch Zypern beworben.

Der Coup des Robert Gladitz erfolgte vor wenigen Jahren mit seinem Co – Working Space in Berlin – Mitte. Ohne jeglichen Business Plan sammelte Robert mächtig Cash per Crowdfunding. Ich wage mich zu erinnern, dass über 50,000 Euro zusammengekommen waren. Es wurden viele Photos veröffentlicht. Wie seine Anhänger herumwerkelten. Robert selber sah man nie arbeiten, dafür aber bei Ikea einkaufen.

Der Co – Working Space hatte von Beginn an keine Chance. Zuerst einmal sollte das Klientel lediglich aus den eigenen Anhängern bestehen.

Nur mal kurz gesagt: So lässt sich kein Business aufbauen.

Zweitens wurde keinerlei Recherche betrieben, denn damit wäre deutlich geworden, dass gerade in Berlin – Mitte sehr viele andere Co – Working Spaces vorhanden waren. Die Konkurrenz trat sich selber schon gegenseitig auf die Füsse und ein neuer Space hätte schon ein ganz besonderes Geschäftsmodell vorweisen müssen, um einigermassen erfolgreich bestehen zu können.

Robert Gladitz fing an, mit Leuten nach Bali zu reisen. Wiederum in Airbnb Häuser und er bot Live Coachings an. Vorwiegend mit der Aussage, man müsse nur auf Instagram erfolgreich sein.

Die Leute, die ihm glaubten und folgten? Naja. Nicht gerade der Unternehmertyp, sondern emotional – geprägte Menschen mit Luftschlössern. Sorry, dass ich das so sage, aber ich habe BWL gelernt und keine Schmuse – Philosophie. Leute, die Enttäuschungen erlebt haben, an Depressionen leiden oder sonst irgendwie sehr emotional sind, fallen leicht auf das Gladitz – Gelaber rein. Fragt man nach wie ich, werden Kommentare schnell gelöscht.

Nur ein Jahr später (oder etwas mehr) wurde der Co – Working Space (finanziert durch Crowdfunding) geschlossen. Man wolle lieber das Augenmerk auf Bali richten. In Wahrheit hat Gladitz sich niemals um den Space gekümmert. Vielmehr wurden kostenlos oder auf 450 Euro Basis Praktikanten angeheuert. Die hingen dann im Space ab und wussten gar nicht, was sie eigentlich tun sollten. Es gab ja auch nichts zu tun. Kaum ein Kunde fand den Weg dorthin und wer will schon Praktikanten sehen, die Null Ahnung haben?

Wer in Zukunft Projekte der Gladitz – Brüder buchen will, sollte sich derer Vergangenheit bewusst sein. Einst studierte Robert, nach eigenen Aussagen, ein Semester Sport. Dann machte er ein Praktikum in einem Betrieb. Im Büro, Kaffeekochen und so. Und das ist sein Portfolio. Ein Semester Sport und ein Praktikum.

Dafür aber ist / war er gut vernetzt mit anderen Coaches wie Karl Ess (den er interviewte), Nicolai Günther, Ka Sundance und vielen anderen aus der deutschen Szene. Man bewirbt sich gegenseitig. Ein bekanntes Scammer Konzept aus Australien und den USA.

Schon vor einiger Zeit erschien Robert Gladitz als eine Art Guru auf Youtube. Vom angeblichen Geschäftsmann zum Meditations – Freak. Völlig unglaubwürdig und ich sehe das als inszeniertes Geschäftsmodell. Sobald er eine neue Idee hat, kommt wieder ein neues Crowdfunding und der Guru – Bart runter.

Es gibt leider sehr viele Menschen auf dieser Welt, die auf Abzocker aller Art hereinfallen. Seien es Leute, die Love Scammern Unsummen von Geld nach Afrika überweisen. Insbesondere junge Leute, die Coachings aller Art kaufen und sich ein Leben in Reichtum ohne viel Arbeit erhoffen. Man will erfolgreich sein und nicht als Loser dastehen. Klamotten kaufen, auf Reisen gehen und eben etwas vorweisen können. Auf welche Art und Weise auch immer.

Robert Gladitz scheint abgesichert, denn sein Vater hat / hatte in Hamburg eine IT Firma. Und es war auch der Vater, der seinen Sprössling immer wieder finanziell unterstützte.

Keiner aus der ehemaligen Gladitz – Community hat es jemals geschafft. Nach einiger Zeit kehrten die Follower in das normale Arbeitsleben zurück.

Die Erleuchteten des Robert Gladitz

Das nenne ich doch mal Betrug im grossen Stil:

https://archive.md/KCCw2

Wer sich mit der Vergangenheit der Gladitz – Brüder befasst, stellt schnell fest, dass da mehr Schein als Sein vorhanden ist. Vom gesperrten Rohkost – Spammer auf Facebook arbeitete sich Robert Gladitz zum „Ich mache Euch reich“ – Coach hoch und verkaufte einen abkopierten Kurs von Youtube. Dann kam der bankrotte Co – Working Space in Berlin – Mitte und die Bali – Geschichte.

Robert Gladitz, der keinerlei Business Kenntnisse besitzt, nicht rechnen kann und jedes Projekt in die Insolvenz führt. Traurig, dass sich Leute von dem unbedarften dümmlichen Scharlatan über den Tisch ziehen lassen.

Wenn es dem selbsternannten ENTREPRENEUR nur um den Lifestyle geht

In Zeiten, in denen diverse große bekannte Youtuber ihre Luxuswohnungen zeigen, will halt jeder irgendwie denselben finanziellen Erfolg.

„Hey, Luxusbleibe? Das kann ich auch!“

„Und das WILL ich auch!“

Hart arbeiten? Nee, sicher nicht, denn man kann ja easy zum ENTREPRENEUR werden. Dropshipping, Influencer, Youtuber oder irgendwie Scam Kurse verscherbeln. Wie man sieht, scheint dies ja bei vielen zu funktionieren. Und wenn es nur MLM ist. Was soll’s? Hauptsache schnell reich und erfolgreich. Auch dann, wenn es hinterher meistens einen Schuldenberg gibt. Wäre all das so dermaßen easy, wie viele reiche Leute hätten wir dann.

Seit Jahren entsteht besonders für junge unbedarfte Leute eine Industrie, welche auf die Träume anderer setzt und diese weiß, auszunutzen. Aber wie das so ist im Leben, es ist nicht alles Gold, was glänzt und schlägt erst einmal die Realität zu, haut dies so richtig rein.

Jeder darf sich Entrepreneur nennen und selbst den letzten Schwachsinn als Produkt / Dienstleistung anbieten. Immerhin ist man CEO / Gründer, auch wenn das Business erst seit gestern Abend besteht.

Entrepreneurship ist heutzutage ein Lifestyle mit Strand, finanzieller Freiheit, Rolex – Uhren, Bitcoin und Daytrading. Gearbeitet wird nebenbei, denn man will ja den Lifestyle geniessen. Strand und so halt. Jedenfalls suggerieren dies diverse Influencer auf Instagram.

Wenn man sich allein die Gründerszene in Tel Aviv anschaut, so mag sich jemand CEO nennen. Nebenbei arbeitet CEO jedoch in einem Hostel an der Rezeption oder irgendwo als Koch. Rechnungen und Miete müssen gezahlt werden und allein der Titel CEO zahlt keine Rechnung. Soviel zum wahren Leben und unrealistischen CEO Träumen.

Aktenzeichen XY warnt vor Multi – Level – Marketing (MLM)

Aktenzeichen XY warnt in einer Sendung sowohl als auch auf Facebook vor dem Multi – Level – Marketing Scam. Mit Vorliebe fallen gerade junge Leute darauf rein, die leicht verdientes Geld generieren wollen und sich dadurch auf obskure Pyramidensysteme einlassen.

https://fb.watch/2SAy3qDFTp/

In Leserkommentaren rechtfertigen sich die immer noch Begeisterten damit, dass ja, unter anderem, auch Tupperware oder Vorwerk solch ein MLM seien und niemand dagegen vorgehe bzw. groß an diesen Unternehmen herumkritisiere.

Auch das System von Tupperware wird kritisiert, aber zwischen Vorwerk und Tupperware besteht, im Gegensatz zu den obskuren MLM – Pyramidensystemen, ein riesiger Unterschied: Weder bei Tupperware noch bei Vorwerk ist es Programm, andere Leute anzuwerben, die dann auch wieder nur verkaufen sollen. Pyramidensysteme, bei denen es nicht um das Produkt an sich geht, sondern lediglich nur darum, neue Opfer zu finden, die dann auch wieder auf Opferfang gehen.

Nicht PayPOL, sondern Paypääääl !

Was mir immer wieder auffällt ist, dass nur wenige Deutsche PAYPAL tatsächlich korrekt aufsprechen. Sogar das Fernsehen macht es falsch und in der Sendung Marktcheck heißt es da jedesmal Paypol.

Entweder hört man von deutschsprachigen Youtubern Paypol oder sogar Paypaul. 🙂 Da tun einem richtig die Ohren weh und das englische Wort PAL (ausgesprochen PÄL) scheint in Deutschland unbekannt zu sein. Und das, obwohl so viele Deutsche ständig englisches Vokabular benutzen. Wenn auch vielerseits an falscher Stelle mit falscher Bedeutung.

PAL (ausgesprochen PÄL) heißt übersetzt ganz einfach KUMPEL und falls Ihr im Ausland mit PayPOL daherkommt, wird Euch niemand verstehen. Die Zahlungsite heißt PAYPÄL !!!